Sicherheit

Sicherheit im Kletterwald

Wer noch nie auf einen Baum geklettert ist, der hat wirklich etwas verpasst. Auf einen Baum zu klettern, das sind erste Erfahrungen als Kind, das ist Lernen mit dem eigenen Körper, Sport und Bewegung, Abenteuer und Spaß. Wer kommt höher, wer ist schneller oben, wer kann am weitesten gucken? Aber es ist natürlich auch Risiko. Es geht hoch, es kann wackeln, man kann abrutschen. Runterfallen will man nicht. Und das ist bei uns auch verboten. Obwohl es bei uns ziemlich abenteuerlich zugeht. Wie macht man das, damit ein Kletterwald sicher ist?

Ein Kletterwald ist im Prinzip ein großer und hoher Spielplatz. Man soll sich und die Natur auf eine neue Art erleben. Es ist ein wenig rauer und aufregender als ein normaler Spielplatz und nicht unbedingt etwas für jeden. Einiges gibt es zu beachten, damit das Erlebnis Kletterwald für alle zu einer Erfahrung wird, die uns alle besser macht. Sie gehören mit all Ihren Fähigkeiten genauso dazu wie der Wald und seine Bewohner, unsere Trainer*innen, die Menschen, die den Kletterwald gebaut haben, diejenigen, die das Sicherungssystem erfunden haben, die, die es regelmäßig überprüfen. Es gehören andere Gäste dazu und das Wetter, es gehören Kleidung und Essen dazu, Zeit und Verstand, Informationen und Kommunikation. Einen Kletterwald für alle sicher zu betreiben bedeutet sehr viel Sorgfalt.

Sicherheit im Bau

Unser Kletterwald besteht aus drei Teilen. Einmal ist es der Teil, auf dem geklettert wird, also die Elemente und die Plattformen, zum anderen ist es das Sicherungssystem, an dem du während der gesamten Kletterzeit gesichert bist. Das dritte, das sind die Bäume, der verletzlichste Teil.

Wir haben bei beidem keine Kompromisse gemacht. Unsere Elemente stammen von der Firma Cambium GmbH aus dem Allgäu, die seit fast 20 Jahren Kletterwälder baut. Unser Sicherungssystem Saferoller2 von der Schweizer Firma Kanopeo GmbH ist ein sogenanntes Durchlaufsystem, das Aushängen während des Klettern unmöglich macht. Die Anlage erhält jährlich neue Prüfungen durch den TÜV Süd und zertifizierte Seilgarteninspekteure.

Die Parcours tragenden Bäume sind alle durch einen amtlich geprüften Baumgutachter untersucht und werden im Abstand von 18 Monaten wiederkehrend begutachtet – wir wollen unsere Bäume auf keinen Fall schädigen, sondern auch in 15 oder 20 Jahren noch klettern gehen können. Unsere Parcours sind an die Bäume gepresst oder gehängt. Wir haben uns gegen das Bohren entschieden, das nach verschiedenen Gutachten zwar ebenfalls nicht schädlicher ist, aber deutliche Spuren hinterlässt und auch beim Rückbau von Parcours Probleme macht. Das wollen wir nicht. Unser Sicherungssystem ist redundant, das bedeutet, jedes sicherheitsrelevante Teil ist doppelt gesichert. Auch der Gast. Die Anlage entspricht allen gängigen Normen und Standards (DIN Norm EN 15567-1). Um eine Verletzungsgefahr auszuschließen und die Sturzhöhe zu minimieren, verlaufen alle Sicherungsseile über Kopfhöhe. Die komplette Anlage ist mit einem Sicherheitsfaktor von drei konzipiert, das heißt die Sturzbelastungen eines 120 kg schweren Teilnehmenden werden mit drei multipliziert, um auf die minimale Bruchlast der Bauteile zu gelangen. Alle Stahlseile sind verpresst. Diese Technik ist die fortschrittlichste am Markt und verhindert jegliches Lösen der Seile, selbst gegen Naturgewalten und Vandalismus.

Sicherheit im Betrieb

Die Sicherheit beim Besuch des Kletterwaldes beginnt schon zu Hause, wo du dich per Internet oder Telefon darüber informieren kannst, was auf dich zukommt. Du musst dich aufgrund deiner eigenen Einschätzung als geeignet empfinden, das Abenteuer bestehen zu können. In unseren Teilnahmebedingungen findest du mehr Hinweise. Vor Ort wirst du tatkräftig und freundlich von unseren Trainer*innen empfangen und begleitet. Wir helfen dir mit der Ausrüstung und zeigen dir in einer Einweisung, wie das Klettern und das Sichern funktionieren. Unsere Trainer*innen sind ein ausgesuchtes Völkchen von Wald- und Klettermenschen. Sie helfen dir wo sie können, um Ihr Erlebnis großartig werden zu lassen. Dazu haben sie alle unsere Rope Course Association (RCTA) und European Rope Course Association (ERCA) zertifizierte Ausbildung durchlaufen und bestanden. Ihre Prüfung müssen sie zudem alle 3 Monate wiederholen. Sie arbeiten, bis der letzte Gast wieder am Boden ist. Bei Sonnenschein und auch im Gewitter. Die Anlage wird jeden Tag vor Betrieb intensiv von unserem*r Sicherheitstrainer*in kontrolliert. Trotzdem: die Anlage des Kletterwaldes wird eigenverantwortlich durchlaufen. Das sichere Begehen setzt ein verantwortungsbewusstes Handeln voraus. Die Parcours des Kletterwaldes sind daher auch erst für Kinder ab 6 Jahren geeignet und setzen bei verschiedenen Parcours auch die Begleitung Erwachsener voraus. Dazu gibt es an jedem Eingang zu einem Parcours eine Infotafel. Die Teilnehmer*innen werden mit Komplettgurten (Klettergurte mit einem Schultergurt), Helmen und Sicherungsseilen ausgestattet. Die Ausrüstung wurde speziell für den Gebrauch in Hochseilgärten entwickelt. Sie wird jedem Kletternden mit dem Kauf der Eintrittskarte zur Verfügung gestellt.

    • Vor dem Begehen des Seilgartens legen die Teilnehmer*innen zusammen mit den Gästen die Klettergurte an
    • Im Einweisungsparcours erhalten die Teilnehmer*innen dann eine Einweisung in die Sicherungstechnik
    • Das Erlernte wird im Übungsparcours durch eine*n Trainer*in kontrolliert
    • Die Teilnehmer*innen begeben sich eigenverantwortlich mit der eigens für Hochseilgärten entwickelten Sicherheitsausrüstung in den Parcours
    • Über allen Kletterelementen verläuft ein Sicherungsseil (Stahlseilkonstruktion)
    • Die Kletter*innen sind immer im Sicherungsseil eingeklinkt
    • Der Abstieg erfolgt teilweise über Seilrutschen

Bitte haltet euch stets an unsere Teilnahmebedingungen und folgt unbedingt den Anweisungen unserer Trainer*innen. Unbeaufsichtigtes Klettern außerhalb der Öffnungszeiten ist natürlich nicht gestattet.

Unbefugten ist das Betreten und Beklettern der Anlage streng untersagt. Die Anlage wird zum Betriebsende geschlossen und gesichert.